Ausstellungsleiter Bertold Wilhelm (rechts) gratuliert Dr. Horst Beckmann (Mitte) zur Stadtmeisterschaft 2017. Martin Bubser (links) wurde zuvor von Wilhelm für seine Zucht-Erfolge ausgezeichnet. Foto: Harald Gross
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MARXHEIM - Malaien, Cubalaya, Krüper und Bantam werden sie in der Fachsprache genannt. Der Laie nennt sie schlicht und ergreifend Hühner. Einige prächtige Exemplare der gefiederten Gattungen konnten Besucher und Freunde der Marxheimer Kleintierzüchter während der Rassetierschau am vergangenen Wochenende bestaunen.
Auf der „5. Hofheimer Stadtschau“ stellten Kleintierzüchter aus allen Stadtteilen der Kreisstadt die Ergebnisse ihrer Zuchtbemühungen der Öffentlichkeit vor. Trotz krankheitsbedingter Ausfälle einiger Tiere konnte Ausstellungsleiter Berthold Wilhelm 169 Tiere in die Stadtschau einstellen lassen. Während zwei imposante Höckergänse die Besucher am Eingang des Bürgerhauses begrüßten, wurden in der Ausstellungshalle nicht nur eindrucksvolle Hähne und Hühner vorgestellt und prämiert, auch farbenfrohe Form- und Huhntauben und flauschige Kaninchen waren mit von der Partie.
Einfache Zusammenhänge des Lebens
Die große Bedeutung der Stadtschau und der damit verbundenen Feierstunde liegt für den ersten Vorsitzenden des Marxheimer Kleintierzuchtvereins, Dr. Horst Beckmann, darin, dass sich heute zeigen werde, ob die Arbeit der Züchter im zurückliegenden Jahr richtig war, während Hofheims Bürgermeisterin Gisela Stang in ihrer Ansprache auch den pädagogischen Aspekt des Vereins betonte. „Dank der Züchter gibt es in Marxheim wohl kaum ein Kind, das noch nicht die ‚Gickelstubb’ des Vereins besucht hat. Hier werden auf anschauliche Weise einfache Zusammenhänge des Lebens durch Hühner, Eier und Küken anschaulich gemacht.“ Auch sei der Tierschutz für Rassetiere, die der Menschheit über Jahrhunderte hinweg treue Dienste geleistet haben, ein wertvolles Element der Vereinsarbeit.
Große Hühner: Dr. Horst Beckmann. Zwerghühner: Volker Gädke. Tauben: Wolfgang Lang. Kaninchen: Armin Bubser. Leistungspreis Geflügel: Berthold Wilhelm. Leistungspreis Kaninchen: Bertold Wilhelm. Beste Tiere bei Geflügel: Bertold Wilhelm, Dr. Horst Beckmann und Volker Gädke. Beste Tiere bei Kaninchen: Bertold Wilhelm und Armin Bubser
Den Umgang und die Wertschätzung für Nutztiere, den Erhalt vom Aussterben bedrohter Rassen und das Heranführen der Kinder an die Natur bezeichnete Dr. Beckmann in seiner Begrüßungsrede als zentrale Themen der Züchter.
Ein besonderer Wert der Hühnerhaltung liegt für den Vereinsvorsitzenden darin, dass man lernen könne, zu welchen Leistungen die Tiere mit ihrem relativ kleinen Gehirn fähig seien. „Die Tiere sind durchaus in der Lage, Sympathie und Antipathie ihren Haltern gegenüber durch freundliches oder aggressives Verhalten deutlich zum Ausdruck zu bringen. Auch verfügen Hühner neben dem Krähen des Hahns, der seine Revierhoheit zum Ausdruck bringen will, über 40 weitere Laute in ihrem Repertoire, mit denen sie beispielsweise Hunger, drohende Gefahr oder Begrüßungen äußern können.“
Für Beckmann ist Tierhaltung lebensnahes Erkennen der Tiere nicht nur im äußeren Erscheinungsbild, sondern auch in ihrem Verhalten und ihrer Sprache. Achtsamer und liebevoller Umgang mit Tieren sei eine Möglichkeit, ein wirkliches Verhältnis zu ihnen zu entwickeln und einen wesentlichen Teil der Welt zu verstehen.