Anita Mwabasi zu Besuch in Afrika.
(Foto: Anita Mwabasi)
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HOFHEIM - Im September vergangenen Jahres fand der Sponsorenlauf der Gesamtschule am Rosenberg zu Gunsten von „Maweni e.V.“ statt. Anita Mwabasi ist Gründerin des Vereins, der sich um HIV-infizierte Mütter und deren Kinder in Kenia kümmert, und gleichzeitig Lehrerin an der Rosenberg Schule. Sie freute sich sehr über dieses „Engagement durch sportlichen Einsatz“, das die Schülerinnen und Schüler mit großer Begeisterung durchgezogen haben. Nun konnte Anita Mwabas die Früchte dieses Einsatzes vor Ort übergeben.
„Ich bin erst seit einer Woche wieder aus Kenia zurück“, erzählt die rührige Lehrerin und Vereinsgründerin, „die Eindrücke sind noch ganz frisch.“ Drei Wochen sei sie wieder auf dem afrikanischen Kontinent gewesen und habe die Einrichtungen ihres Vereins in Tunyai, Nchiru und Chakariga besucht. Nur mit einem Rucksack fürs Handgepäck sei sie geflogen – und hatte einen Scheck über 5 750 Euro dabei.
Steiniges Gebiet
Dieses Geld wurden von den Schülern der Gesamtschule am Rosenberg erlaufen, sie entsprechen 60 Prozent des Gesamtbetrages. Die restlichen 40 Prozent gingen als Ansporn in die jeweiligen Klassenkassen. „Unser Vereinsname ,Maweni’ geht auf ein kleines Dorf zurück und bedeutet so viel wie steiniges Gebiet“, erklärt Mwabasi, „erst später wurde mir gesagt, dass es dort wohl dutzende Dörfer mit diesem Namen gibt.“ Aber der Verein würde trotzdem weiter so heißen.
Anita Mwabasi zu Besuch in Afrika. Foto: Anita Mwabasi
Anita Mwabasi. Foto: Peter Kolar
Von links: Steffen Bücher (stellvertretender Schulleiter), Direktor Hendrik Schmitz, Anita Mwabasi sowie die Sportlehrer Erhan Kop und Iris Stolte-Vossel. Foto: Anita Mwabasi
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Dr. Benjamin ist Leiter aller drei Einrichtungen in Kenia. Die von allen nur mit „Regina“ angeredete gute Seele der Einrichtung steht ihm zur Seite, managt die Abläufe, koordiniert Termine und hat couragiert, aber lieb, alles im Griff. Die so genannten Gesundheitszentren in den drei Orten funktionieren ähnlich wie Arztpraxen. „Ich habe zu Dr. Benjamin gesagt, ich wisse schon, dass er ein Mensch sei“, so Mwabasi, „aber manchmal glaube ich, einen Engel vor mir zu haben.“ Das sei ihm aber sehr peinlich gewesen.
HIV ist nicht nur in Kenia, sondern auf dem gesamten Kontinent ein großes Problem. Die Regierung möchte zwar erreichen, dass sich jede schwangere Frau auf HIV untersuchen lässt, aber in der Praxis klappt das nicht so gut. „Wir gehen mit unseren Aktivistinnen auf die Frauen zu“, erklärt Mwabasi.
INFO
Maweni e.V., c/o Anita Mwabasi, Dörnigheimer Straße 2, 60314 Frankfurt
Telefon (0177) 4 40 37 60, kontakt@maweni.org www.maweni.org
Es sind Frauen, die selbst infiziert und bei ihnen in Behandlung seien. Das sei wohl die beste Form, die Menschen zu erreichen. Und darum kämpft Anita Mwabasi mit ihrem Verein, dass HIV-infizierte, schwangere Frauen nicht nur ihre Kinder bekommen, sondern auch aufwachsen sehen können. Durch das Dream-Programm kann verhindert werden, dass der HI- Virus von den Schwangeren auf die Kinder übertragen wird.
Das ist ein Einsatz, der sich lohnt, aber auch mit viel Arbeit verbunden ist. Anita Mwabasi ist die Seele des kleinen Vereins, den sie neben ihrem Lehrerberuf am Leben erhält, mit Vorträgen, Informationsveranstaltungen oder dem Verkauf von afrikanischem Kunsthandwerk auf dem Bürgerfest in Hanau. Mit einem ganzen Koffer voll davon sei sie wieder in Frankfurt gelandet. „Ich spare das ganze Jahr, um mir einen Flug nach Kenia leisten zu können“, erzählt sie. Die Verständigung vor Ort erfolgt meist in Englisch und per Dolmetscher. Zurzeit bemüht sie sich allerdings, Kisuaheli zu lernen, neben Englisch die eigentliche Landessprache.
„Maisha marefu“ wünschen sich die Leute dort, ein „langes Leben“. Und das wünschen die Schützlinge von Anita Mwabasi den Lehrern und Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule am Rosenberg, verbunden mit einem herzlichen „Asanta sana“, oder auf deutsch: Dankeschön!