Die Hummernixe, 2019, Öl auf Leinwand, Jörg Strobel. .
(Foto: Jörg Strobel)
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HOFHEIM - Museen und Veranstaltungshäuser sind seit mehreren Wochen und auf unbestimmte Zeit geschlossen. Mit Zuschüssen will der Staat kleinen Betrieben und Solo-Selbstständigen durch die Corona-Krise helfen. Freiberufliche Künstler, Musiker und Schauspieler kritisieren, dass sie dabei leer ausgehen.
Zu den Angeboten zählen Hilfspakete für Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen, mit denen die Bundesregierung die Betroffenen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Folge von Corona mit bis zu 50 Milliarden Euro Bundesmitteln unterstützen will. Darüber hinaus stehen den Unternehmen, Selbstständigen und Freiberuflern der Kultur- und Kreativwirtschaft Liquiditätshilfen offen. Außerdem soll Kultur- und Medienschaffenden ein vereinfachter Zugang zur Grundsicherung ermöglicht werden, denen durch die jetzige Krise das Einkommen oder die wirtschaftliche Existenz wegbricht.
Deutscher Kulturrat fordert Nachbesserung
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst teilte mit, dass die Landesregierung auch den Kulturbereich beim Nachtragshaushalt im Blick habe und dass auch Freiberufler, Solo-Selbstständige, Einrichtungen und Kleinstunternehmen im von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Kulturbereich finanziell unterstützt werden.
Die Hummernixe, 2019, Öl auf Leinwand, Jörg Strobel. . Foto: Jörg Strobel
Architektur I, 2016, Keramik, Christa Steinmetz. . Foto: Christa Steinmetz
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Doch viele freiberufliche Kulturschaffende fühlen sich vom Hilfspaket der Landesregierung benachteiligt. Denn die Soforthilfe deckt nur die betrieblichen Kosten wie Miete für Büroräume, Leasingverträge und Kredite. Es sei zum Beispiel nicht berücksichtigt worden, dass viele Freiberufler zu Hause arbeiteten. Auftragsausfälle werden mit der Corona-Soforthilfe des Bundes und des Landes auch nicht abgefedert. Veranstaltungen, die zu Recht nicht mehr stattfinden können, müssten jedoch wie andere Corona-bedingte Einnahmeausfälle als Fördergrund akzeptiert werden. Auch Verdi Hessen forderte, dass die Soforthilfen Selbstständige wie freiberufliche Künstler, Journalisten sowie Musik- oder Volkshochschullehrer nicht ausschließen dürften. Bei ihnen müssten die Soforthilfen auch dazu dienen, den eigenen Lebensunterhalt finanzieren zu können, ohne auf Hartz-IV angewiesen zu sein.
Weitere Unterstützung für Betroffene bietet: www.elinor.network/kunstnothilfe/
Berlin und Nordrhein-Westfalen unterstützten, noch bevor das Bundesprogramm an Soforthilfen eingesetzt wurde, mit eigenen Programmen Kunst- und Kulturschaffende. Doch auch diese landeseigenen Fördertöpfe an Soforthilfen waren sehr schnell aufgebraucht, und es konnte auch dort nur noch auf die Bundesförderung verwiesen werden.
Der Deutsche Kulturrat fordert eine Nachbesserung beim Bundesprogramm. Außerdem werde die Notwendigkeit für einen bundesgeförderten nationalen Kulturinfrastrukturfonds immer deutlicher.
Da viele freischaffende Künstler durch das Raster der staatlichen Sicherungssysteme fallen, trifft sie die Situation besonders hart. Die Initiative Kulturschaffender in Deutschland, www.initiative-kulturschaffender.de, will in Zusammenarbeit mit Ars Vivendi e.V. den unweigerlichen sozialen Abstieg eines ganzen Berufszweiges in den allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Fokus rücken und hat ein Fakten-Papier entworfen, das als Unterstützung online unterschrieben werden kann. Vonseiten der Bundesregierung sind derzeit keine förderlichen und hilfreichen Maßnahmen speziell für Solo-Selbstständige und freie Kulturschaffende zur Unterstützung des Lebensunterhalts realisiert worden.
Die Kuratorinnen von artmaintaunus (Andrea Simon, Romana Menze-Kuhn und Claudia Pense) haben den auf ihrer Plattform „artmaintaunus.de“ vertretenen Künstlern eine Möglichkeit geboten, um einerseits auszustellen, aber auch einzuladen Kunstwerke zu reservieren, zu kaufen oder teilweise zu mieten.
artmaintaunus entwickelt Online-Galerie
Im Instagram Gallery Space – Spring 2020 kann vom 20. April bis 20. Juni Kunst betrachtet, ausgewählt und bei Interesse reserviert werden. Hier stellen 25 Künstler jeweils drei Werke aus unterschiedlichsten Kunstrichtungen vor. Betrachter können jederzeit schauen, sich Zeit nehmen, auswählen und dann, bei Interesse, in Kontakt mit den Künstlern treten, um eine unverbindliche Reservierung mitzuteilen. Weiterhin kann ein persönlicher Besuchstermin vereinbart werden, um das reservierte Werk vor Ort zu sehen. Auf der hauseigenen Website von artmaintaunus.de sind im Bereich „Ausstellungen“ weiterführende Informationen zu finden.
artmaintaunus Gallery Space – Spring 2020: www.instagram.com/artmaintaunus/