Bernd Seelbach, links, ist neuer Koordinator von „Mentor Hessen“ in Hofheim. Gemeinsam mit Georg Kowalski, Vorstand von Mentor Hessen, freut er sich über viele neue Mitstreiter. Foto: Peter Kolar
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HOFHEIM - „Ich bin seit fünf Jahren für den Verein hier in Hofheim als Mentor tätig“, erzählt Bernd Seelbach, „und habe in dieser Zeit schon einigen Kindern das Lesen näher- und beigebracht.“ Nun habe er nach den Sommerferien den Posten des Koordinators für Mentor in Hofheim übernommen.
Er ist Kontaktperson zwischen den Hofheimer Grundschulen und den ehrenamtlichen Mentoren. Leselernhelfer wird er auch weiterhin bleiben. Immerhin sind in Hofheim zur Zeit 32 Mentorinnen und Mentoren tätig. In Hessen gibt es den Verein seit 2006 und heute sind es 985 aktive Mentoren, die in 160 Schulen, ca. 1 400 Kinder betreuen.
„Mentor – Die Leselernhelfer e.V.“ ist eine Initiative von Ehrenamtlichen, die Schulkinder bei ihrer Lese-, Schreib- und Sprachfähigkeit fördern. Da immer weniger Mädchen und Jungen lesen, entstehen gerade hier erhebliche Lücken. Insoweit leisten die Mentoren „Erste Hilfe“. Sie unterstützen die Kinder, um ihnen einen erfolgreichen Start in die Zukunft zu ermöglichen.
INFO
Ansprechpartner in Hofheim ist Bernd Seelbach, Telefon (0173) 8 92 97 57, bernd-seelbach@t-online.de. Er freut sich über jede und jeden, der sich bei ihm meldet um dabei mitzuhelfen, einem jungen Menschen beim Start in eine bessere Zukunft helfend zur Seite zu stehen.
Mentor – Die Leselernhelfer Hessen e. V., Heerstraße 51, 60488 Frankfurt, Telefon (069) 97 68 30 92, Mail: kontakt@mentor-hessen.de, Web: www.mentor-hessen.de
Was sie dabei allerdings von anderen Lesehilfen unterscheidet, ist das „1 :1 Prinzip“. Leseforscher wissen: Bildungsmotivation wächst besonders nachhaltig über individuelle Zuwendung. Deshalb kümmert sich bei ihnen in der Regeln ein Erwachsener um ein Kind, die allerdings auch einen aktiven Part übernehmen sollen. Es geht hier also nicht nur um Vorlesen. „Wir lassen und auch von ihnen vorlesen oder wechseln uns ab“, so Seelbach, „wir animieren die Kinder, das Gehörte nachzuerzählen, wir lösen mit ihnen Rätsel, machen Wortschatzspiele und vieles mehr.“
Mindestens einmal wöchentlich (außer in den Ferien) treffen sich Mentor und Kind für etwa eine Schulstunde zum gemeinsamen Lesen und Sprechen. Diese Treffen werden in der Schule des Lesekindes abgehalten und werden frei gestaltet. Wichtig ist Kontinuität und Ausdauer, denn die Arbeit sollte mindestens ein halbes Jahr andauern.
Diese individuelle Förderung kann den Deutschunterricht natürlich nicht ersetzen und ist auch keinesfalls als Nachhilfeunterricht zu verstehen. Um lange Wege zu vermeiden versucht der Koordinator, die Zusammenarbeit von Mentor und Kind möglichst stadtteilbezogen zu organisieren. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Grund- und Hauptschulen.
Und der Erfolg? Bundesweit arbeiten 11 000 aktive Mentorinnen und Mentoren mit ca. 14 000 Schülern an 1 200 Schulen. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Leistungen der Mädchen und Jungen im Fach Deutsch nach einem halben Jahr um eine Note verbessert haben. Die Kinder sind zudem aufgeschlossener und selbstsicherer. Der Grund ist das 1 : 1 Prinzip. Die Kultusministerkonferenz hat „Mentor – Die Leselernhelfer“ 2006 geprüft und als pädagogisch wertvoll eingestuft. Unterstützt wir der Verein bundesweit von zahlreichen Prominenten. In Hessen sind es der Ministerpräsident Volker Bouffier und die Schriftstellerin Nele Neuhaus.
Natürlich sucht der Verein immer wieder neue Mentorinnen und Mentoren. Pädagogische Vorkenntnisse sind dazu nicht vonnöten. Angesprochen fühlen können sich alle, die selbst gern lesen, geduldig sind, sich dem
Das 1 : 1-Prinzip verpflichtet fühlen und Verantwortung für einen jungen Menschen übernehmen möchten. Die Mentoren sind Mittler zwischen Schülern, Eltern und Lehrer. Sie werden vom Verein auf ihre Aufgabe vorbereitet, treffen sich unregelmäßig zum Erfahrungsaustausch und sind natürlich versichert.