Kurz vor Beginn es kleinen Fensterkonzertes vor dem Fichtespielplatz zwischen den HWB-Häusern, von links Elvira Neupert-Eyrich, die Hofheimer Sängerin Katja Gorol, Nimet Aydin und Esther Mundhenke, Projektleiterin der Familie Nord.
(Foto: Peter Kolar)
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HOFHEIM - Natürlich hat man die Lieder von Udo Jürgens noch im Kopf. „Alles was guttut, tut gut...“ ist gar ein Ohrwurm, der wahrlich gute Laune versprüht. Deshalb hat ihn die Hofheimer Sängerin Katja Gorol auch an den Beginn ihres zweiten kleinen Fensterkonzerts zwischen den HWB-Häusern an der Fichtestraße gestellt.
Dazu eingeladen hat, wie bereits in der Weihnachtszeit, die Familie Nord. „Wir hatten das Konzert an Fastnacht geplant“, erzählt Familienmitglied Elvira Neupert-Eyrich, „aber da hat es geregnet und Katja war krank.“ Jetzt sei es eben ein Frühlingskonzert geworden, und weil man im Stadtteiltreff wegen der Corona-Pandemie ja nicht singen dürfe, tue man das eben nun im Freien.
Glücklich, wenn sie singen darf
Esther Mundhenke, die Projektleiterin der Familie Nord, begrüßte alle Anwesenden auf das Herzlichste. Das Wetter war frühlingshaft, und so hatten sich etliche Menschen vor dem Spielplatz an der Fichtestraße eingefunden. Fenster gingen auf, und die Leute traten auf ihre Balkone, als Mundhenke das Mikro an Katja Gorol übergab. „Ich bin so glücklich, wenn ich singen darf“, sprach sie in die Runde, „und ich freue mich so, so sehr, wieder hier bei euch sein zu dürfen.“
Schlager habe sie heute mitgebracht, und dabei outete sich die Sängerin auch gleich als hr 4-Hörerin. Und so ertönte ein Oldie nach dem anderen im Geviert der Wohnblöcke. Alle wippten mit den Füßen bei „Schuld war nur der Bossa nova“, „Schöner fremder Mann“, oder „Ein bisschen Frieden“. Selbst den bayrischen Mundschlag hat Katja drauf, wenn sie „Wenn i mit dir tanz“ von Nicki präsentiert. Auf dem Platz hatte sich herumgesprochen, dass ein Geburtstagskind in den Häusern wohnt. Und natürlich erschien Heinz Betzel auf seinem Balkon. Er war hocherfreut über das überraschende Ständchen zu seinem 81. Geburtstag. Da Katja vergessen hatte, sich etwas zu trinken mitzubringen, sorgte er für eine Flasche Wasser, damit die Stimme geölt bliebe.
„Happy birthday“ für ein Geburtstagskind
Dafür stimmte Katja Gorol mit allen Anwesenden das „Happy birthday to you“ an. Auch ganz spezielle Wünsche konnte sie erfüllen. Die Kinder vom nahen Spielplatz wollten gerne das Titellied aus der „Eiskönigin“, dem Filmklassiker von Disney, hören. „Mal schauen, ob ich das hinbekomme“, meinte Gorol etwas zurückhaltend, aber alle waren begeistert von ihrer Interpretation. Ein Wunsch zum guten Schluss war das Lied „Nessaja“ von Peter Maffay. „Die Stimmlage der Musik ist für mich eigentlich zu hoch“, so Katja, „aber ich probiere es einfach mal.“ Dieses „nur probieren“ begeisterte jedoch ebenfalls das Publikum.
Wieder einmal ein wenig Abwechslung in dem derzeitigen Corona-Einerlei. Zwar hielten alle Abstand und hatten Masken auf, aber in den Augen sah man die Freude der Menschen. Künstler sind in der derzeitigen Krise ganz besonders gebeutelt, und dennoch schaffen es zum Beispiel Sängerinnen wie die Hofheimerin Katja Gorol, den Menschen wieder Zuversicht zu geben.