Gospelgottesdienst mit „SoundWERK" in Wallau unter der Leitung von Jonathan Hofmann.
(Foto: Vollformat/Möllenberg)
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WALLAU - Der neu gegründete Wallauer Gospelchor „SoundWERK“ hat sich im Rahmen eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche offiziell vorgestellt. Unter der Leitung von Jonathan Hofmann entstand Ende letzten Jahres die Idee, einen eigenen Chor aufzubauen, der die Tradition der erfolgreichen Pop- und Gospelworkshops in der evangelischen Kirchengemeinde fortsetzt. „Hier hatte eine Gruppe von Menschen einen Traum“, sagt Pfarrer Gerard Hofmann im Rahmen des Gottesdienstes. „Und dieser Traum ist wahrgeworden.“ Am 27. Januar diesen Jahres wurde „SoundWERK“ mit schon damals mehr als 40 Mitgliedern gegründet. Die Kirchengemeinde stellt seitdem Räumlichkeiten für die Probe zur Verfügung.
Am Sonntag sorgte „SoundWERK“ nun für einen Gottesdienst der besonderen Art, der auch die Konfirmanden und Konfirmandinnen begeistert haben dürfte, die an diesem Abend der Gemeinde vorgestellt wurden. Mit der Darbietung verschiedener Gospelgesänge, die mit auffälligen Lautstärken- und Dynamikwechseln sowie eindrucksvollen Soli umgesetzt wurden, zeigt der Chor sein Können. „Gospel“, nutzt Pfarrer Hofmann die kirchliche Liedform dann auch als Leitthema der Messe, „drücken Träume aus.“ Im konkreten Fall seien es „Träume von einer neuen Welt, einer neuen Gesellschaft.“
Erneut braucht es Träume
Am Beispiel von Friedensnobelpreisträger Martin Luther King skizziert er, wie solche Visionen „die Welt in Bewegung setzen“ können: King habe von Anfang an „einem großen Ziel entgegengearbeitet“, ohne sich von Widerständen einschüchtern zu lassen. Mit grenzenloser Zuversicht habe er jederzeit die Meinung vertreten, die unterdrückten Afroamerikaner würden „eines Tages frei werden“. Das berühmte Lied „We Shall Overcome“ trägt genau diesen Geist der US-Bürgerrechtsbewegung in sich. Am Sonntagabend wird es in den Wallauer Gottesdienst eingebaut. „Dieser Glaube hat Veränderungen bewirkt, die zu diesem Zeitpunkt undenkbar waren“, sagt Hofmann und spielt auf die im Anschluss voranschreitende Auflösung der Rassentrennung an. „Träume verändern die Welt.“
Diesen Mechanismus überträgt Hofmann auf die heutige Welt. Klimawandel, globale soziale Ungleichheiten oder die Flüchtlingssituation – wieder sind Visionen von einer besseren Welt nötig. „Was ist nur möglich, wenn wir unseren Träumen wirklich nachgehen“, fragt der Pfarrer. Was, wenn die Gospel wirklich Realität werden?
„SoundWERK“ wird am Ende des Abends mit donnerndem Applaus verabschiedet. Schon die inspirierende Geschichte des Chors führt vor Augen, was beim beharrlichen Verfolgen eines Traums erreicht werden kann. Auf dem Kirchenvorplatz wird mit der gesamten Gemeinde auf die Gründung des Vereins angestoßen. Und einmal mehr wird hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt: „Gemeinsam können wir es schaffen – auch wenn es etwas kostet!“